Die Geschichte von 1898 bis heute

Das Landesbildungszentrum für Blinde und Sehbehinderte "Hermann von Helmholtz" geht aus der Königlich-Preußischen Provinzial-Blindenanstalt Halle hervor, welche 1898 ihrer Bestimmung übergeben wurde.


Historische Ansicht der Blindenanstalt Halle um 1898


56 Jahre lang war sie Bildungsstätte für blinde Schülerinnen und Schüler.

1954 änderte sich der Bildungsauftrag: die Blindenschule wurde eine Sehbehindertenschule.

Im Jahre 1964 wurde ihr der Name "Hermann von Helmholtz" verliehen.

Seit 1992 lernen blinde und sehbehinderte Schülerinnen und Schüler gemeinsam im Landesbildungszentrum für Blinde und Sehbehinderte "Hermann von Helmholtz".

1993 übernahm die Landesschule eine den Erfordernissen für blinde und sehbehinderte Schülerinnen und Schüler ausgestattete Schule in Halle-Neustadt.


Außenansicht des LBZ Hermann von Helmholtz in Halle-Neustadt

Unser Wandbild

Das 1966 von Prof. Willi Neubert (geboren 09.11.1920, gestorben 07.08.2011) geschaffene Emaille-Wandbild "Der Lebensbaum" ziert den Haupteingang des LBZ für Blinde und Sehbehinderte "Hermann von Helmholtz".

 

                                           Emaille-Wandbild des Malers Professor Willi Neubert an der Fassade der Schule


Der hallesche Metallgestalter Thomas Leu hatte das 3m mal 6,5m großen Emaille-Kunstwerk 2005 restauriert und konserviert. 

 

"Der Lebensbaum" wurde 1966 an der damaligen 1. POS Halle Neustadt, dem heutigen Landesbildungszentrum für Blinde und Sehbehinderte "Hermann von Helmholtz, angebracht.


Das Emaille-Wandbild war eines der ersten Bilder dieser Art überhaupt und das letzte nichtabstrakte Kunstwerk im Bereich angewandter Kunst, welches man in Halle erhalten hat.


Willi Neubert, der als "Maler von der Hütte" bekannt geworden und vor allem im Bereich der angewandten Kunst tätig war, galt neben Willi Sitte und Wolfgang Mattheuer als einer der bekanntesten sozialistischen Realisten. Neubert leitete als Kunstprofessor an der Kunsthochschule Burg Giebichenstein ein Atelier in Thale, wo eine Vielzahl architekturbezogener Kunstwerke mit Emaillemalerei entstanden.

 

 

Festakt zu 125 Jahre Blindenbildung in Halle

 

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Am 10. Oktober 2023 findet im Berufsföderungswerk (BFW) um 14 Uhr der gemeinsame Festakt unserer Schule und des BFW Halle zum 125-jährigen Jubiläum der Blindenbildung in Halle statt. Unter den geladenen Gästen sind Mitglieder des Ministeriums für Bildung Sachsen-Anhalts, des Landesschulamtes, der Stadtverwaltung Halle und des DBSV.

 

Seit 1898 ist die Aus- und Weiterbildung blinder und sehbehinderter Menschen integraler Bestandteil des halleschen Bildungsangebots. Den Grundstein legte die „Königlich-Preußische Provinzial-Blindenanstalt“, die vor 125 Jahren in der Bugenhagenstraße ihrer Bestimmung übergeben wurde. Seit der Wiedervereinigung erfolgt die schulische und die berufliche Ausbildung blinder und sehnbehinderter Menschen in zwei voneinander auch räumlich getrennten Einrichtungen. In der Bugenhagenstraße befindet sich das Berufsförderungswerk Halle und das Landesbildungszentrum "Hermann von Helmholtz" bezog vor 30 Jahren sein jetziges Domizil im Oebisfelder Weg in Halle-Neustadt.


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Rückblick: Festakt 125 Jahre Blindenbildung in Halle

Zahlreiche Gäste folgten am 14.10.2023 der Einladung zum Jubiläumsempfang 125 Jahre Blindenbildung in Halle.

 

In der Aula des Berufsförderungswerkes (BFW) überbrachten der Bildungsstaatssekretär des Landes Sachsen-Anhalt Jürgen Böhm, der Beauftragte der Landesregierung für die Belange der Menschen mit Behinderungen Dr. Christian Walbrach, die Beigeordnete für Bildung und Soziales der Stadt Halle Katharina Brederlow und der Direktor der Deutschen Zentralbücherei für Blinde zu Leipzig (DZB) Prof. Dr. Thomas Kahlisch ihre Glückwünsche.

In ihren Reden richteten sie ihren Blick auch auf die zukünftigen Herausforderungen und Chancen in der Blindenbildung.

 

Mit einer humorvollen und bildhaften Selbstbeschreibung stellte sich unsere Schulleiterin Frau Sylke Otte zu Beginn ihrer Rede allen Anwesenden vor. So konnten sich auch alle blinden und sehbehinderten Zuhörer ein Bild von ihr machen.

Anschließend nahm Frau Otte die Gäste mit auf eine knapp 200 jährige Zeitreise.

Denn bereits in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurden Vesuche unternommen, blinden Kindern in Halle den Zugang zu Bildung zu ermöglichen. Doch es sollte noch bis 1898 dauern, ehe sich die erste Blindenschule in der Saalestadt etablieren konnte.

Wissenswertes erfuhren die interessierten Teilnehmer über die Schule in den verschiedenen Epochen der deutschen Geschichte bishin in die Gegenwart.


Unsere ehemalige Schülerin und heutige Physiotherapeutin Kidisti Weldemichael erzählte Ihre Geschichte, wie sie als erblindende Jugendliche aus Eritrea nach Deutschland kam, eine neue Kultur und Sprache lernte und ihre Liebe zum Sport entdeckte.


Im Anschluss richtete Frau Kerstin Kölzner als Geschäftsführerin des BFW Halle einige Worte an die Gäste.

 

Besonders stolz sind wir auf den Soloauftritt unsere Schülerin Hanna Gensen am Flügel.

Sie bildete gemeinsam mit Herrn Andreas Ilgenstein und Herrn Albrecht Wiegner von der Musikschule „Robert Franz“ den musikalischen Rahmen der Jubiläumsveranstaltung.

 

Zum Abschluss fand eine Podiumsdiskussion mit Ehemaligen und Aktiven der Blindenbildung, wie unserer langjährigen Schulleiterin Frau Busch, statt. So wusste der frühere Schüler Peter Fischer einige Ankedoten aus seiner Schulzeit zu erzählen.




Staatssekretär Jürgen Böhm Beauftragter des Landes Dr. Christian Walbrach Beigeordnete Katharina Brederlow
DZB Vorsitzender Prof. Dr. Thomas Kahlisch

LBZ Schulleiterin Sylke Otte

frühere LBZ Schülerin und Leichtathletin Kidisti Weldemichael
BFW Geschäftsführerin Kerstin Kölzner LBZ Schülerin Hanna Gensen spielt auf dem Flügel Teilnehmer der Podiumsdiskussion



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